letzte kommentare der wg-fisch wg / oh ja, aber sicher! francois / Danke, Danke, Danke.. evimarktl / Nach wie vor die... kerstin.
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28
Dezember
Heiligabend in Mexiko
Die Grosseltern von José haben dieses Jahr das Abendessen am Heiligabend auf den Mittag vorverlegt. Vormittags war alles noch super stressig für die Familie: Es musste noch Essen und die letzten Geschenke eingekauft werden (die Läden haben hier auch Sonntags geöffnet). Ab drei Uhr waren wir bei den Grosseltern eingeladen, die ein riessiges Festmahl vorbereitet haben. Die Oma stand dafür drei Tage in der Küche. Das ganze Essen hat sich dann bis in den Abend hineingezogen - ich war danach gestopft voll.
Zur Bescherung wurde von jedem Päckchen der Zettel laut vorgelesen und dann an die jeweilige Person verteilt. Das Ganze gestaltete sich sehr laut, mit viel Klatschen, Lachen und Verwechslungen. Meine Geschenke/Mitbringsel aus Deutschland sind super bei der Familie angekommen: Der Weihnachtslikör vom Dallmayer wurde gleich aufgemacht. Aber der Tante war er viel zu Schade, um ihn gleich zu Verschwenden und hat deshalb jedem nur eine homöopatische Portion zum Probieren aus einer Spritze verteilt. Erst als ich gesagt habe, dass ich nächstes Jahr wieder einen schicken werde, hat jeder ein kleines Schnapsgläschen voll bekommen.

 
 
24
Dezember
Silberstadt Taxco
Nach einem Tag Shopping mit der Familie (es ging zweimal durch die ganze Stadt, um zu einem Blumenmarkt und danach zu einem Lebensmittelmarkt zu fahren) bin ich gestern mal wieder mit einer Tourigruppe losgezogen. Es ging dieses Mal in die wunderschöne Silberstadt Taxco in den Süden von Mexiko-Stadt zum Shoppen. Ausser mir waren in der Gruppe drei Argentinier: Ein frisch verheiratetes Ehepaar auf Hochzeitsreise und eine junge Lehrerin. Mit der Lehrerin hab ich mich direkt angefreundet und so bin ich doch glatt nach Argentinien eingeladen worden!

 
 
22
Dezember
Endlich wieder Fotos
Hallo alles zusammen!

Nach dem ich diese Seite ja ein wenig vernachlaessigt habe, kommen heute ein paar Fotos.
Sonst geht es mir gut, ich habe 3 Tage am Meer hinter mir, was total genial war, bin voellig von Muecken zerstochen und es ist so heiss, dass ueberhaupt keine Weihnachtsstimmung aufkommt. Morgen feieren wir Weihnachten im Kinderheim, morgen Geburtsag und am 24 werden wir noch einen Geburtstag und mit dem Bischof sogar Weihnachten feiern. Am Montag ist dann die Firmung und ich werde nach Alagoinhas reisen um dort die Ferienkolonie mitzumachen. Ihr seht, meine Ferien im Kinderheim sind auch schon wieder gut ausgenuetzt.


Frohe und gesegenete Weihnachten und ein gutes neues Jahr wuensche ich euch allen


Liebe Gruesse

Magdalena

Macro:


Das ist der Strand von Barra de Itariri (13 km entfernt)
Macro:

Das bin ich, mit meinen schon so langen Haaren, dass ich sie zu einem Zopf zusammenbinden kann

Macro:

So werden die Fische am Meer verkauft

Macro:

Florisvaldo unser juengster im Kinderheim ein Sonnenschein

Macro:

 
 
21
Dezember
Touri-Tour
Nach drei Tagen Ausruhen (viel Schlafen und Lesen im Garten) bin ich wieder auskuriert und hab heut direkt einen Touri-Tag gestartet. Ich hab mich einer Gruppe für eine Stadtrundfahrt und zur Besichtigung des anthropologischen Museums angeschlossen. Es waren ausser mir drei Amerikaner und drei Argentinier dabei, alle schon älter und vermutlich die hässlichsten Menschen der Welt!
Die Rundfahrt war bilingual in englisch/spanisch, weshalb es wirklich schwer war dem Ganzen zu folgen, vorallem da sich der englische Tonfall nicht wesentlich vom spanischen unterschieden hat.

Das Beste des heutigen Tages war es aber, mich nach der Rundfahrt selbstständig im Metro-Netz zurechtzufinden und abends mit Josés Mutter und Schwester einen Kurzurlaub in Acapulco für 4 Tage zu buchen. So werde ich also zwischen Weihnachten und Neujahr noch einen kurzen Strandurlaub einlegen!!!

 
 
19
Dezember
Sommerferien
Nun ist es also so weit, die Schule, der Kindergarten, sind zu Ende, die letzten Pruefungen geschrieben und es sind Sommerferien. Auch ich habe gestern meine letzten Schichtdienst als Sozialmutter im Abrigo gemacht und habe nun frei. Es ist schoen so viel freie Zeit zu haben, die sich natuerlich rasch fuellt, vorallem weil ich Besuch bekomme und ich mit ihm eine Woche am Meer sein werde. Heute ist Samstag - Markttag hier in Conde. Conde ist ein sehr kleines Staedchen und man bekommt zwar alles einfache zum leben aber dann schon fast nicht mehr. Samstags ist die ganze Stadt und alle Landgemeinden sind auf den Fuessen um sich ihre Nahrungsmittel fuer die naechste Woche einzukaufen. Ich liebe diesen Tag, alles ist zugestellt mit Staenden und man riecht so gut wie alle Gerueck vom Fisch und Fleischgeruch, ueber Obst und Gemuesse zu den Gewuerzen. Es sind herrlich Farben und auch das Feilschen der Leute, der Flair nimmt mich jedes Mal gefangen. Auf der anderen Seite des Flusses warten ca 30 Eselwagen um die Waren und die Menschen wieder nach Hause zu transportieren, Kinder arbeiten mit Schubkarren und die Mototaxi fahrer verdienen an diesem Tag ihren Wochenlohn. Wenn ich dann schon morgens um 5 Uhr durch die Strassen laufe und vorallem aus der Stadt ins Land hinein laufe, warten an den Strassen ueberall die Bauern mit ihren Fruechten und dem Gemuese, bis der Bus kommt, sie zum Markt bringt und sie dort ihre Sachen verkaufen koennen,... fuer viele oftmals das einzige Einkommen, dass dann wiederum fuer eine Woche reichen muss. Ich weis nicht, was sich diese Leute von mir denken, wenn ich an ihnen mit hochrotem, schwitzenden Kopf vorbei laufe,..... nur um Sport zu machen.

Im Abrigo haben wir in dieser Woche zwei Maedchen fuer immer verabschiedet. Dazu haben wir mit Antonie, 10 Jahre ein ganz besonderes Fest gemacht. Wir sind in das Strandhaus der Leiterin und haben dort uebernachtet. Fuer die Kindern ein riesiger und besonderer Ausflug und auch fuer uns eine willkommene Abwechslung. Antonia kann wieder in ihre Familie zurueck, da die Mutter das Alkoholproblem wieder unter Kontrolle hat. Tais, 4 Jahre wurde von einer Familie adoptiert und ist nun gluecklich dort. Die zwei gehen natuerlich ab im Abrigo, aber ich denke die Plaetze werden sich nach den Ferien rasch fuellen. Jeden Tag machen wir abends mit den Kindern zusammen den Adventskalender auf, den wir gebastelt haben. Auch wenn nochsoviel Streit war am Tag, es grenzt manchmal an ein Wunder, dass sich alle zu diesem Zeitpunkt ruhig und gestittet im Kreise wiederfinden um mit Spannung darauf zu warten welcher Name gezogen wird, der dann das Tuerchen oeffen darf. Wir haben in kleinen Schritten die Geschichte von Maria und Josef auf dem Weg nach Bethlehem erzaehlt. Wir in Europa wachsen mit solchen Geschichten wie selbstverstaendlich auf, aber hier sind sie den Kindern voellig neu.

Auch wenn ich weder in richtiger Advents- noch Weihnachtsstimmung bin, weil fuer mich die europaeischen Elemente fehlen, so kann ich hier neben dem Jingelbellsgedudle, den blinkenden Weihnachtsketten und Plastikbaumen doch eine tiefere Adventsbotschaft finden. Die Novena de Natal in den Familien. Seit Montag besuchen wir jeden Abend eine andere Familie in einer sehr armen Strasse und beten und singen mit ihnen zusammen, als Vorbereitung auf Weihnachten. Die verschiedensten Stationen der Weihnachtsgeschichte sind dabei Themen und so kommen wir als Jugendliche mit den Hausbewohnern ins Gespraech ueber Engel, Stadt- und Landbewohner und was die Botschaft Jesu fuer uns bedeutet. Es ist absolut interessant, auch die einzelnen Wohnverhaeltnisse der Menschen zu sehen und weil uns dies natuerlich als Jugendgruppe wieder mehr zusammen schweist und ich somit diese Menschen auch besser kennenlerne.

Brasilien zeigt leider nicht nur seine schoenen Seiten her, sondern auch seine negativen. So wurden jetzt im Dezember 100 Lehrer vom Buergermeister ausgestellt und werden wahrscheinlich erst wieder im Februar, Maerz eingestellt, damit sich dieser die Loehne fuer den Januar und Februar sparen kann, bzw in seine Tasche wirtschaften kann. Wie es den Familien geht, die auf diesen Salario angewiesen sind, vorallem an Weihnachten, danach fragt keiner. Und warum sagt niemand etwas, warum protestiert niemand und bleiben alles stumm und akzeptieren diese Schweinerei, die jedes Jahr das selbe ist? Weil sie sonst die Arbeit fuer immer verlieren wuerden, weil Lehrer wird hier so ungefaehr jeder zweite und es gibt sie zum Sau fuettern. Die Ungerechtigkeit ist manchmal himmelschreiend. Bleibt dies immer so oder wird sich irgendwann etwas aendern?

Ich wuensche euch eine schoene letzte Adventswoche, ruhige Abende und keine hektischen Weihnachtsgeschenkeinkauefe,... ich hab meine schon alle :-)

 
 
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