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20
Mai
Von Conde ueber Guarabira nach Acajutiba und zurueck
Ola todo mundo!
Die Zeit vergeht immer schneller daher werden meine Rundbriefe immer seltener. Ich hoffe euch allen geht es gut und ihr seid bei guter Gesundheit. Ich habe es geschafft und bin zum Friseur gegangen, trotz meines Misstrauens und meine Haare sind wieder um ein gutes Stueck kuerzer, doch keine Angst, immer noch lang genug. Dann habe ich nochmals eine Woche im Krankenhaus mit Florisvaldo verbracht. Ich weis jetzt wie es sich anfuellt in einem Gefaengnis zu sein, da jeder Schritt beobachtet und fast alles verboten ist. Aber ich weis auch, was es heist wirklich 24 Stunden fuer ein kleines Kind verantwortlich zu sein,dass sein ganzes Vertrauen in deine Haende gelegt hat. Dies war ein sehr intensives Gefuehl und ich glaube ich kann jetzt viel besser nach empfinden, was Muetter fuer ihre Kinder empfinden. Zu Hause in Conde stand auch schon mein Geburtstag vor der Tuere und der Besuch von Helen und ihrer Freundin. Mit Kathas Hilfe (die an diesem Tag Fieber hatte) habe ich eine riesige rosa Torte fabriziert fuer all die Jugendlichen, die ich eingeladen hatte. Obwohl es an dem Tag regnete, das Internet nicht funktionierte und ich somit bis auf eine Ausnahme ueberhaupt keine Nachrichten aus meiner Heimat und ich somit zwischendrinnen ein ziemlichen Durchhaenger hatte, sollte dieser Geburtstag noch sehr schoen und gluecklich enden. Mit den Kindern vom Abrigo feierten wir und asen unseren ersten Kuchen. Danach fuhr ich mit der Jugendgruppe in ein kleines Fischerdoerfchen um dort die Novenanacht zu gestalten. Es war fuer mich eine der schoensten Messen in diesem Jahr und hat mich zu tiefst beruehrt. In Brasilien ist es Brauch, dass die Menschen die Geburtstag haben am Ende der Messe nach vorne gerufen werden und alle Parabens singen. So ist es auch geschehen und danach gings es voll ab. Die Kirche war randvoll mit Jugendlichen und wir haben alle christmatischen Lieder gesungen die wir kannten. Es war eine super Stimmung. Wieder zu Hause waren alle eingeladen zur Kuchen und Caipi Schlacht in unserem Haus. Aus allen Ecken kamen sie, obwohl es schon 22:00 Uhr war, gekrochen. Es hat mich voll gefreut. Meine rosa Torte Die Gaeste bei dem Mitternachtfeste Geburtstag mit den Abrigokindern Am naechsten Morgen mussten wir frueh aus den Betten und den Pfarrgottesdienst gestalten. Wieder wurde ich nach vorne geholt und alle sangen fuer mich das Parabens. Danach kammen alle Besucher der Messe und haben mich umarmt und mich mit guten Wuenschen versehen. Ich glaube mir wurde noch nie so oft zum Geburtstag gratuliert. Nach diesem schoenen Ereignis ging es auch schon los unsere ABENTEUER REISE. Mit Helen und Anne nach Recife. In Esplanada mussten wir erstmal 5 Stunden am Busbahnhof warte, weil unser Bus aufgrund eines Unfalls nicht kam. Aber wir hatten viel Zeit zum ratschen und derweil traf ich auch einen Bus mit Jugendlichen, von denen einer doch tatsaechlich den Weltjugendtagsrucksack hatte. Sie waren unterwegs zum Papst. Nach Mitternacht kam dann unser Bus Gott sei Dank und am anderen Tag waren wir dann auch Mittags in Recife. 2 Tage machten wir Olinda und Recife unsicher und ich besuchte 2 MaZlerinnen, die dort in einem Kindergarten arbeiteten. Danach trennten uns unsere Weg und ich fuhr nach Guarabira ins Kinderdorf, indem ich vor 3 Jahren schon als Freiwillige war. Vieles erkannte ich wieder, vieles hatte sich aber auch veraendert. Vor allem die Jungs – in die Hoehe geschossen, Jugendlliche, junge Maenner sind sie nun. So manchen habe ich nicht mehr erkannt. Es war ein sehr schoenes Wiedersehen und auch Neukennenlernen der neuen Kinder, aber auch der neuen Gebaeude und der neuen Angestellten. Es war schoen zu erfahren, dass sie sich immer noch an mich erinnerten und gute Freunde zu Hause zu besuchen. Nach einem Kurzbesuch in Joao Pessoa bei Matthias Freunden machte ich mich auch schon wieder auf den Rueckweg nach Bahia, nach Acajutiba. Dort wohnt eine deutsche Entwicklungshelferin (Rosemarie), bei der ich eine Woche bleibe und sie bei ihrer Arbeit begleite. Da ich im Bus so gut schlafen kann, bin ich doch glatt an meinem Ziel vorbei gefahren und statt in Esplanda in Salvador gelandet. So musste ich nochmals 4 Stunden zurueck fahren. Nun bin ich also hier in Acajutiba und lerne nochmals eine ganz andere Wirklichkeit kennen. Rosemarie hat ein Projekt gegruendet. Sie kuemmert sich um Kinder, Menschen mit Behinderungen jeglicher Art und Menschen mit gravierenden gesundheitlichen Problemen. Menschen mit Behinderungen fuehren hier in Brasilien oft ein Leben in Abgeschiedenheit und werden versteckt. Es ist eine harte und langwierige Arbeit das Bild von Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft zu veraendern und auch Foerdermoeglichkeiten zu bilden, sowie das Recht auf Bildung durchzusetzen. Ich erlebe hier einen taeglichen Kampf gegen die Buerokratie und Korruption Brasiliens, die Vetternwirtschaft, aber auch die Unorganisiertheit und das Desinteresse an einer Veraenderung. Es sind ganz kleine Schritte und Erfolge, die immer wieder von Enttaeuschungen gepraegt werden. Rosemarie versucht eine Gruppe von Freiwilligen aufzubauen, die durch Fortbildungen sich ein Fachwissen aneignen und die betroffnen Familien zu Hause besuchen um mit dem Kind verschiedene Uebungen zur Foerderung der Entwicklung zu machen. Sie versucht die Integration der Kinder in Kindergarten und Schule zu verwirklichen mit der Begleitung einer Fachkraft. Diese Arbeit ist einheimlich muehsam, weil die Unzuverlaessigkeit der Menschen hier sehr gross ist und denoch ist sie so wichtig. All die Menschen wuerden sonst irgendwo vor sich hinvegetieren. Ich bewundere ihre Geduld und ihr Engagement. Montags geht es wieder zurueck nach Conde, worauf ich mich schon sehr freue. Nach 2 Wochen reisen sehne ich mich nach meinem 2. Zuhause. Ich wuensche euch allen alles, alles Gute Bis zum naechsten Rundbrief Muitos abraços Magdalena
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