letzte kommentare der wg-fisch wg / oh ja, aber sicher! francois / Danke, Danke, Danke.. evimarktl / Nach wie vor die... kerstin. | |
27
März
Ein ganz normaler Samstag
Es ist sieben Uhr - mein Arbeitsbeginn. Die Kinder sitzen noch am Tisch und schluerfen ihren Kaba. Heute ist Samstag. Samstag = Markttag, dass heisst mich erwartet viel Arbeit. Die Kinder bestuermen mich gleich mit ihnen Bauernhof zu spielen, doch zuerst muss ich erst alle Arbeiten in der Kuech erledigen. Ich beginne mit dem Mittagessen> Reis, Bohnen, Fleisch. Da kommen auch schon die drei grossen Tueten mit Fleisch fuer die naechste Woche. Nein das Fleisch ist nicht wie in Deutschland abgepackt in Porzionen. Es kommt im Stueck, dritte Quallitaet, da wir es geschenkt bekommen. Die naechsten zwei Stunden kaempfe ich damit, schneide es in Stuecke, entferne das Fett und wasche es. Diesemal ist sogar mal unser Messer geschliffen, die Schaerfe bin ich nicht bewoehnt und so hab ich auch gleich mal 2 Schnittwunden im Finger. Moses sitzt nun schon eine Stunde in seinem Hochstuhl und will seinen Kaba nicht trinken, irgendwann erloese ich ihn. Anas Mutter kommt vorbei, da Markt ist. Fuer Ana immer ganz schwierig, da sie mit der Situation nicht umgehen kann. Sie wirft die Spielsachen durch die Gegend, schreit, schlaegt,.. laesst sich kaum beruhigen. Irgendwann hat sie sich doch beruhigt, zieht ihren schoenen Rock an und geht mit auf den Markt.
Macro: Ich will, ich will, ich hab noch nicht!!!! Genie bringt das Huehnchen, dass nun dran ist zum zerlegen. Kopf und Fuesse werfe ich immer weg und dann heist es die richtigen Gelenkschnittstellen zu finden um den passenden Schitt zu setzen. Hier werden die Huehnchen immer in kleine Stueckchen zerlegt. Das Rueckrat macht mir Probleme, aber mit Kraft geht alles. Kaum fertig, geht die Tuere auf und herein kommen Vanessa und Tiago. Unsere beiden, die seit 2 Monaten zu Hause waren und deren Mutter sie heute bringt. Mit langen Haaren, voller Laeusen. Etwas verwundert ueber die neue Wandfarbe betrachten sie noch ganz still ihr altes und neues Zuhause. Anbei merke ich das Moses ganz heiss ist und Fieber hat. Da kommt auch schon Ana mit ihrer Mutter zurueck. Der Abschied faellt sehr schwer, sie schreit in den hoechsten Toenen. Die Mama geht schnell, ich hab die schreiende Ana auf dem Arm und versuche sie zu beruhigen. Gott sei Dank ging es diesmal schnell. Schnell das Essen auf den Teller gepackt und alle um den Tisch versammelt. Moses bringt fasst keinen Bissen hinunter, aber aufgrund seines Fiebers hat er diesmal eine Sonderposition. Macro: Besuche, wie hier Leo werden immer stuermisch begruesst Bis alles Kinder im Bett sind zur Mittagsruhe, bis die Kueche geputzt und fertig gemacht ist, ist es zwei Uhr. Jetzt hab ich eine halbe Stunde Zeit um ein bischen zu lesen, bis ich um halb drei schon wieder mit der Vorbereitung der Merenda beginne. Saft mit Popcorn. Da sind sie wieder alle die die Kids und duerfen danach auch mit dem Bauernhof spielen. Moses Zustand hat sich verschlechter, er will gar nichts trinken. Wir beschliesen, dass es besser ist, wenn wir ihn ins Krankenhaus bringen. Genie geht um vier mit ihm los, ich bin nun mit den 7 Kindern alleine. Muss die Gemuesesuppe kochen und die Kinder duschen. Kaum bin ich am schnippeln, kommt auch schon die Meldung, das Flo seine Hose voll hat. So nun braeuchte ich gerade 6 Haende auf einmal. Noch schnell die Suppe fertig gemacht, klemme ich mir Flo untern Arm, dusche ihn und wickle ihn. Er lacht mich an, als waere es die reinste Freude fuer ihn, die anderen kommen derweil immer wieder mit Streitreien zu mir. So nun die naechsten zum Duschen,... bis dann die Sandalen gefunden werden vergeht eine Ewigkeit, die Suppe kocht, Flo braucht eine Extrasuppe, auch diese kocht. Gut, Moses kommt zurueck, braucht Medikamente. Ich los in die Apotheke und kaufe gleich ein Lausmittel fuer Vanessa. Als ich zurueck komme rieche ich es schon,...oh Mann ich hab die Suppe von Flo vergessen, die ist nun heil los angebrannt. Waehrend ich das Fleisch fuer Genie anbrate, shamponiere ich Vanessa die Haare mit dem Laeuseshampoo ein und passe auf, das Flo mir nicht den ganzen Kuechekasten ausrauemt. Ana und Cleberson haben sich in einem unbeobachteten Moment die Creme de Cabelhos geschnappt und damit den Stoffloewen und spaeter auch sich selbst eingeschmiert. Moses schlaeft inzwischen wieder. Gott sei Dank sind nun alle geduscht, dann koennen wir ja Essen. Ich stelle noch schnell die Milch fuer den Kaffee hin muss aber schon wieder Flo fuettern. Nur noch eine Stunde dann sind hoffentlich alle im Bett. Haette Genie nicht einen Blick in die Kueche geworfen, waere der zweite Topf an diesem Tag heillos angebrannt – die Milch ich hab sie schon wieder vergessen. Macro: Die Kueche So nun muessen alle Zaehne geputzt werden, die Grossen helfen beim abtrocknen und die kleinen bekommen die Windeln angezogen. Um sieben sind alle im Bett, Gott sei Dank. Ich spuele noch den Rest ab und wische die Kueche. Es ist ruhig – doch nicht lange. Es beginnt zu schuetten und bei den Jungs drueckt es den Regen durch die Fenster durch. So kommen sie wieder angelaufen, holen Putzlumpen, ich stelle an den undichten Stellen Eimer auf. Mann muss das jetzt sein, sie waren schon so ruhig,... Irgendwann hoert es wieder auf, wir rauemen weiter auf. Dabei stelle ich fest, dass uns irgendjemand unseren Muelleimer geklaut hat, den ich vor die Tuere stellte. Es kommt ein Anruf – heute ist Totale Mondfinsternis jetzt gerade, musst du dir unbedingt ansehen. Somit gehen Genie und ich gleich raus umzuschauen. Draussen sind die Muellmaenner dabei die Reste vom Markt wegzuputzen. Der Mond zeigt sich von seiner schoensten Seite und es ist spannend zu beobachten wie sich der Schatten davor schiebt,... aber ich hab nicht so lange Zeit. Verschitzt, die Hose voller Babybrei bringe ich dem Muellmann die volle Tuete – er laechelt mich an und ruft mir nach “Voce é linda”. Das schaffen wirklich nur die Brasilianer – in solchen Momenten auch noch Komplimente zu machen. Meine ersehnte kalte Dusche rueckt immer naeher und mit ihr mein Feierabend. Doch Genie findet ihre Bankkarte nicht mehr – fuer sie ein Weltuntergang. Wahrscheinlich hat ein Kind sie irgendwie stibizt. Statt der Dusche krieche ich nun auf dem Boden herum und suche die Bankkarte, durchsuche alle Schubladen,... sie taucht nicht auf. Wir verschieben die Suche auf morgen. Endlich kann ich duschen. Danach entscheide ich mich gegen den Besuch der Hochzeit in der Kirche und fuer die Telenovela. Gemeinsam schauen wir und Genie erzaehlt mir waehrenddessen ihre halbe Lebensgeschichte. Was fuer ein Tag – hoffentlich wird die Nacht ruhig. Ich bleibe bis Mitternacht wach, da Moses da wieder seine Medikamente nehmen muss, dann kann ich auch schlafen, bis zum naechsten Morgen,... aber da uebernimmt Nauva meine Schicht. Dies war er mein ganz normaler Samstag..... Macro: Unser Kleinster: Florisvaldo Macro: Und waehrend ich im Abrigo arbeitet, waren alle anderen auf der jaehrlichen Pfarrversammlung im Sitio Liebe Gruesse Magdalena
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