letzte kommentare der wg-fisch wg / oh ja, aber sicher! francois / Danke, Danke, Danke.. evimarktl / Nach wie vor die... kerstin.
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10
Oktober
Wiesn Schmankerl

 
 
18
August
Der Abschied
Ein letztes Mal ein bom dia für euch alle!

Bis zum Schluss habe ich es mir diesmal aufgehoben diesen letzten Gruss aus meiner neuen Heimat an euch zu schreiben. Es ist unglaublich. In 5 Stunden werde ich abfahren und in meinem Zimmer hier ist noch nichts gepackt. Es sieht aus, als würde es einfach so weitergehen und ich nicht schon bald diesen Boden hier verlassen. Aber die letzten Tage haben mir überhaupt keine Luft gelassen mehr als nur bis zum Abend zu denken. Die letzten vier Tage war das Stadtfest von Conde und ich hab nochmals 4 Tage die Nächte durchgetanzt und mich voll in diesem Fest fallen lassen.

Es geht nun für mich ein einmaliges Jahr zu Ende. Ein Jahr, dass sehr abwechslungsreich, vor allem auch sehr emotional und nicht immer einfach Jahr. Aber ich bin unendlich dankbar für dieses Jahr, weil ich so viele reiche Schätze mit nach Hause nehmen kann. Im Moment erdrückt der Abschiedsschmerz einige Dinge, aber in mir ist eine tiefe Freude über all das erlebte. Ich kann es ehrlich gesagt nicht fassen, dass ich all meine Freunde, meine Kinder, das Dorf, die Natur all die Dinge bald hinter mir lassen werde. Ich kann mir Deutschland gerade nicht vorstellen. Es ist mir so zu eigen geworden, ich habe hier gelebt, gelacht, gesungen, getanzt, geweint, gelitten, gebetet und mich sehr gefreut. Es war ein sehr emotionales Jahr, dass mich einiges gekostet hat. Am schwersten war für mich mit meiner anfänglichen Unzufriedenheit umzugehen, doch ich habe gekämpft um meinen Weg um meine Zufriedenheit und habe hier in der Pfarrgemeinde meinen Platz gefunden. Vieles wird mir abgehen. Mir werden meine Freunde abgehen, die immer spontan Abends vorbei kamen und wir dann lange zusammen saßen, ratschten und spielten. Mir werden die genialen Feste, für die es keinen Vergleich gibt abgehen, genauso wie der herrliche Meerblick aus meinem Fenster. Mir wird die Natur, das Meer mit seiner Energie, mit seiner Kraft unheimlich abgehen, die Lebensfreude der Menschen,… alles. Das morgendliche Aufwachen mit dem beginnenden Hahnschrei und die Geräusche der Strasse die immer lauter werden, so wie die Einfachheit und dennoch grosse Zufriedenheit der Menschen hier wird mir fehlen. Es wird mir fehlen, dass nun nicht mehr jeden Tag mindestens 3 Personen mir hinten nach pfeiffen oder irgendetwas rufen. Es wird mir fehlen, dass ich nicht einfach auf das Rad steigen kann um an das Meer zu fahren. Florisvaldo, sein strahlendes Lächeln, die Kinder, die mir entgegenspringen wenn ich bei der Abrigotür hinein gehe, Claudiana mit ihrem fröhlichen Blick, all dies wird mir fehlen. Genauso wie die unheimlich schönen Gottesdienste mit den schönen und rhythymischen Liedern, diese Bewegtheit und auch Tiefe.
Gerade sind meine besten 2 Freunde wieder gekommen, wir weinen alle zusammen und sie kommen um mir zu helfen um nochmals die letzten Stunden hier im Pfarrhaus zu sein.


Ich möchte euch danken, die ihr mich mitgetragen habt diese Jahr hindurch. Die ihr durch die Ferne habt Kraft gegeben und mir in den schweren Stunden beigestanden habt. Ohne diese Unterstützung wäre dieser Einsatz wohl nicht so möglich gewesen. Ich habe mich immer getragen gefühlt. Aber der größte Dank gilt dem Unsichtbaren Gott, der mich auf diesen Weg führte und mir all dies schenkte. Der mir vor allem so unendlich viel Kraft gegeben hat und ein so grosses Herz um all diese Dinge in ihm aufzubewahren.
Abschiede tun so weh, es ist furchtbar und der Schmerz der nun in diesen letzten Stunden kommt, breitet sich im ganzen Körper aus, nimmt mich ein. Aber so weiss ich auch, dass ich wirklich gelebt und geliebt habe.

Mir fehlen die Worte, ihr merkt es, es gäbe so viel zu schreiben,… und doch können sie nicht alles ausdrücken.
Muito obrigada…

Bis auf ein Wiedersehen in Deutschland

Einen ganz grossen Abracos aus Brasilien

Macro:
Die letzten Umarmungen am Flughafen, das lächeln fiel sehr schwer

 
 
27
Juli
Mein letztes Monat
Hallo alles zusammen!

Diesmal moechte ich nicht viel schreiben, sondern einfach mit ein paar Bildern beschreiben, was im Juli hier in Brasilien so passiert ist.

Nun sind es leider nur noch 2 Wochen, die Zeit verfliegt wie der Wind und diese 2 Wochen werde ich mit der deutschen Reisegruppe die am 1.8 in Salvador landet zu tun haben.

Macro:

Zu Sao Joao habe ich mir noch die Muehe gemacht alle Kinder zu schminken, so wie sie es wuenschten. Die letzten Wochen im Abrigo waren nochmals sehr intensiv, mit vielen Hausaufgaben, Proben und vielen Spielen


In der letzten Woche hatten wir das Thema "Unser Koerper" Zum abschluss haben wir mit den Kids einen Schoenheitsaloon gemacht mit schminken und Naegel lackieren,... hier Claudiana

Macro:

Hier in Brasilien ein "MUSS" sich wenigstens wenn man auf ein Fest geht zu schminken und sich aufzustylen! Die Brasilianer gehen selbst zum joggen geschinkt, so weit bin ich noch nicht, wenn ich mich trotzdem dem Trend hier sehr angepasst habe

Macro:


Macro:
Hier koennt ihr Pe. Jose sehen und die Lebensgefaehrtin von Kathas Papa. Wir sind zusammen 2 Stunden nachts in einem klapprigen Schulbus zum Fest der Landwirtschaftsschule gefahren und waeren dabei fast erfroren, weil der Bus keine richtig schliesbaren Fenster hatte.

Macro:
Noch einmal hatte ich die Moeglichkeit an einen der schoensten Orte zu kommen, dem abgelegensten Fischerort Siribinha. Einfach traumhaft. Zurueck gings dann mit dem Boot auf dem Fluss

Macro:

Macro:
Die riesigen Wasserschildkroeten, die in Praia do Forte geschuetzt werden.

Macro:

Endlich haben wir es geschafft bei uns im Haus mit unseren Freunden einen gescheiten Churrasco zu machen (Grillen) War super lecker, sehr fleischig und danach gings auf ein Fussballspiel und spaeter spielte noch Brasilien beim Copa Americano. Uebrigens war der ganze Juli sehr sportintensiv, da erst der Copa Americano war (hab jedes brasilianische Spiel gesehen, sie haben uebrigens gegen Argentinien gewonnen) und jetzt sind die Panamerikanischen Spiele in Rio.


Macro:
Die Jugendlichen beim Spiel "Schokoladen essen" Ich hab nur keine Handschuhe und Wollmuetze auftreiben koennen.



Macro:
Gute Freunde von mir, die eigentlich taeglich bei uns im Haus vorbeikommen


Macro:

Mein letzter Missionseinsatz. Hier unser Team mit Claudia. In einem kleinen Dorf haben wir den ganzen Tag dort verbracht, die Leute zu besuchen, mit ihnen das Evangelium zu lesen und sie zum Gottesdienst einzuladen. Das Thema war der barmherzige Samariter

Macro:
Gruppe der Jugendlichen, die das Evangelium dramatisiert haben. War eine total schoene Mission.


Diese Woche war ich dann auf der Jornada das lavradores. Eine Kundgebung der Landbevoelkerung. Wir sind 4 Stunden (5 Uhr morgens) dorthin gefahren, teilweise im stehen in einem klapprigen Bus, ohne Polster, wie es sie in Deutschland schon gar nicht mehr gibt. Aber es hat sich voll gelohnt. Es waren ueber 1000 Menschen, viele mit Huetten und wir haben gemeinsam Lieder der Befreiung, des Kampfes, des Mutes gesungen.

Macro:

Es war eine total geniale Aufbruchsstimmung und ein gemeinsamer Geist zu spueren etwas zu verandern an der Ungerichtigkeit in diesem Lande.
Am Nachmittag waren dann viele Auffeuhrungen von den verschiedensten Gruppen

Macro:
Jugendliche der Landwirtschaftschule

Macro:
Es gab sogar ein wenig Capoeira

Macro:

Das sind die Powerfrauen, die richtig fuer die Rechte der Frauen kaempfen. Auf einem alten Laster, der die Buehne war, haben sie ihre Darbietungen praesentiert

Macro:

Mit den Jungs aus Sitio hatten wir eine Menge Spass. Sie haben auf die Umweltverschmutzung aufmerksam gemacht mit ihrem Theater.


Nicht alles ist in Bild gefasst, klar und viele Dinge lassen sich auch nicht festhalten.....
Sonst gehts mir gut, hab eigentlich wieder angefangen fuer den Conde Stadtlauf zu trainieren, aber leider wurde der jetzt auf den Sonntag vorverlegt, wo ich nicht teilnehmen kann.

Ich gruesse euch alle herzlich, am 14.08 werde ich in Muenchen eintrudeln und freue mich euch alle schon wieder zu sehen.

 
 
24
Juli
Achtung...
...nachdem wir nun alle gemeinsam unsere neue WG-Leidenschaft entdeckt haben, nämlich das POKERN, kommen wohl eher düstere Zeiten auf uns zu. Willy, mach Dich gefasst auf Nächte voller Zigarrenqualm, Whisky, Dimmerlicht und Gezocke...

 
 
25
Juni
Viva Sao Joao!
Die Welt steht Kopf hier in Conde. Im Moment ist die beste Zeit des Jahres angebrochen und alle, einschliesslich mir befinden sich im Ausnahmezustand. Seit einer guten Woche befinde ich mich im Festemarathon. Hoehepunkt war dieses Wochenende. São João (Johannesfest) ist das wichtigste Fest im Jahr und ein bischen wie bei uns Fasching und Traditionsbaelle vermischt. Es werden ueberall bunte Baender zur Deko aufgehaengt, Boeller und Raketen abgeschossen und die Maedels ziehen sich bunte Kleider an, die frueher die Frauen auf dem Land trugen, die Maenner karierte Hemden und Huette. Es wird dann so eine Art Polonaise getanzt (Quadrilha) und vorallem Forro, die Volksmusik von hier und dazu wird getanz, was das Zeug haelt.
Es sind jetzt Ferien und davor hatte noch jede Schule und jeder Kindergarten, auch der Altenclub sein São João Fest. (ich war natuerlich ueberalle dabei)



Die Kinder vom Abrigo wie wir auf das Fest gegangen sind

Diese Wochenende haben sie in der Vila, wo ich wohne die Strasse geschmueck, eine Buehne aufgebaut und 3 Tage lange haben die Bands gespielt. Ich bin total im Tanzfieber und bis morgens um fueh unterwegs gewesen. Aber ich sags euch, auf diesen Festen geht es vielleicht zu,... einige kommen mit dem Pferd, die dann am Rande stehen. Dann ist dies die Verkuppelungsshow schlechthin. Echt nett zu beobachten, was da so alles ablaeuft. Ich selbst konnte mich vor Taenzern nicht retten und musste mir dann echt einen guten Freund als "Beschuetzer" zu legen, weil ein "Nein" oftmals nicht akzeptiert wird. Und was die Jungs mir alles erzaehlen.... ich komm inzwischen auf einen Heiratsantrag, etliche Liebeserklaerungen und fast jeder fragte mich nach einem Tanz oder mehreren Taenzen, ob ich denn nicht mit ihm heute Nacht bleiben moechte. Das ich einen deutschen Freund habe, dass stoerte sie nicht im geringsten. Aber es ist einfach der Wahnsinn, wie gut sie alle tanzen koennen und es macht einfach nur Spass zu tanzen.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag ist es Traditon eine Feuer vor dem Haus anzuzuenden und Mais darauf zu grillen. Das war total schoen, durch die Strassen zu gehen, mit den vielen Feuern. Gestern war die Faschingshochzeit. Es gibt ein Brautpaar, dass ganz haesslich ist, alle Maenner verkleiden sich als Frauen und die Frauen teilweise als Maenner und dann zieht man mit viel Musik und Geschrei durch die Strassen (wie ein Faschingszug, nur noch viel besser, weil alle mit machen, jeder tanzt und tobt) Das war eine Show, die ganzen Jungs in kurzen Roeckchen und Bikinioberteil,.... was in Deutschland zu Weihnachten der Gluehwein ist, ist hier um São João der Likoer,... und dieser floss reichlich aus allen Flaschen. Die ganze Vila war verrueckt,.... einfach genial.



So waren Katha und ich auf der Faschingshochzeit
Jetzt ist eine Woche Pause und dann sind naechsten Wochenende nochmals Feste.


Der Junge wurde 1 Jahr alt und es gab ein riesen Fest

Vor São João war ich 2 Wochen nochmals mit Johannes unterwegs, der mich besuchte um meine Welt hier in Brasilien kennenzulernen. Ich hab mich total gefreut ihn wieder zu sehen und nach der langen Trennung wieder in die Arme schliessen zu koennen. Wir sind dann gemeinsam in den Nationalpark im Landesinneren von Bahia gefahren und haben eine 3 taegige Hoehlen und Flusswanderung durch den Park mit einem Fuehrer gemacht. Zusammen mit einem Kolumbianer sind wir unterwegs gewessen, haben unser Essen auf dem Feuer gekocht, im Zelt geschlafen und unter den Wasserfaellen und in den Fluessen gebadet. Es war eine herrliche Natur, von Urwald bis Kaktus war alles dabei.




Das war in einem der Taeler, das wir durchwandert haben


Der Ausblick in den Nationalpark


Die blaue Grotte, wenn Mittags die Sonne ins Wasser scheint, wird sie so schoen


Eine unterirdische Hoehle, die wunderschoen war


So waren wir unterwegs, mit Sack und Pack



Ein 400 hoher Wasserfall, der leider zu unserer Zeit ausgetrocknet war, aber es war doch sehr gigantisch in die Tiefe zu blicken


Beim Abendessen kochen, in einer Steinhoehle


Manchmal war der Weg gar nicht so einfach


Die Fronleichnams Prozession in Alagoinhas, an der wir auf der Rueckreise teilnahmen

Die letzten Tage verbrachten wir dann in Conde mit meinen Freunden und wir haben gemeinsam bei der Mission in einem kleinen Fischerdoerfchen mitgemacht. Es war eine total schoene Zeit und die zwei Wochen vergingen wie im Flug.


Gemeinsamer Kochabend mit unseren Freunden


An einem der schoensten Straende Brasiliens: Mangue Seco


Die hat lecker geschmeckt





Mit seinem Abflug begannen fuer mich hier meine 2 letzten Monate.... die Zeit vergeht schnell und der Abschied haengt schon ein wenig drohend ueber mir und die Ungewissheit, dass die Zeit danach bringen wird.

Am 14.08.07 werde ich in Muenchen wieder den deutschen Boden betreten (ich glaube es war so gegen Mittag, aber des schreib ich dann nochmals genauer). Die naechsten 4 Wochen werde ich noch im Abrigo arbeiten und dann ab dem 1. August kommt eine Reisegruppe deutscher Jugendlicher, fuer diese wir ein Reiseprogramm zusammengestellt haben und die wir auch begleiten werden.

Ich gruesse euch alle recht herzlich, trinkt auf dem Tollwood ein Bier fuer mich mit, ganz liebe liebe Gruesse

Abraços

Magdalena

 
 
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